Burnout - eine vermeidbare Diagnose

Burnout ist ein Zustand geistiger und körperlicher Erschöpfung, der dir die Freude an deinem Beruf, deinen Freundschaften und deinen familiären Beziehungen rauben kann. Ständige Stresssituationen, wie die Pflege eines kranken Familienmitglieds, lange Arbeitszeiten oder beunruhigende News, können zu diesem Stresszustand führen. 

Was ist Burnout?

Der Begriff Burnout wurde in den 1970er Jahren von dem Psychologen Herbert Freudenberger geprägt und beschreibt einen Stresszustand, der zu schwerer körperlicher, geistiger und emotionaler Erschöpfung führt.

Viel schlimmer als gewöhnliche Müdigkeit macht es Burnout den Menschen schwer, mit Stress umzugehen und die täglichen Aufgaben zu bewältigen.

Menschen, die unter Burnout leiden, haben oft das Gefühl, nichts mehr geben zu können, und trauen sich morgens nicht mehr aus dem Bett. Manchmal entwickeln sie gar eine generell pessimistische Einstellung zum Leben und fühlen sich hoffnungslos.

Burnout geht nicht von alleine weg und kann unbehandelt zu schweren körperlichen und psychischen Krankheiten wie Depressionen, Herzkrankheiten und Diabetes führen.

Wer bekommt Burnout?

Jeder, der ständig einem hohen Mass an Stress ausgesetzt ist, kann ein Burnout erleben.

Neben dem berufsbedingten Burnout können auch Menschen, die sich um Kinder kümmern, von dieser Art extremer Erschöpfung betroffen sein. Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass Mütter und Väter genauso wie Ärzte und Führungskräfte aus der Wirtschaft ausbrennen können.

Persönlichkeitsmerkmale wie Kontrollzwang, Perfektionismus und Alphatypen mit Führungsanspruch können das Burnout-Risiko ebenfalls erhöhen.


Was sind Anzeichen für Burnout?

Machst du dir Sorgen, dass du von Burnout betroffen sein könntest, kennst aber die Anzeichen nicht? Hier findest Du eine kurze Liste an Symptomen an denen du dich orientieren kannst.

Erschöpfung
Du fühlst dich körperlich und seelisch ausgelaugt. Zu den körperlichen Symptomen können Kopf- und Bauchschmerzen sowie Appetit- und Schlafstörungen gehören.

Isolation
Menschen mit Burnout neigen dazu, sich überfordert zu fühlen. Infolgedessen können sie aufhören, soziale Kontakte zu pflegen und sich Freunden, Familienmitgliedern und Kollegen anzuvertrauen.

Fluchtphantasien
Unzufrieden mit den nicht enden wollenden Anforderungen ihres Jobs, fantasieren Menschen mit Burnout vielleicht davon, wegzulaufen oder einen Solo-Urlaub zu machen. In extremen Fällen greifen sie vielleicht zu Drogen, Alkohol oder Essen, um ihren emotionalen Schmerz zu betäuben.

Gereiztheit
Ein Burnout kann dazu führen, dass Menschen im Umgang mit Freunden, Kollegen und Familienmitgliedern leichter die Fassung verlieren. Auch die Bewältigung normaler Stresssituationen wie die Vorbereitung auf ein Arbeitstreffen, das Fahren der Kinder zur Schule oder die Erledigung von Haushaltsaufgaben kann sich unüberwindbar anfühlen, vor allem, wenn die Dinge nicht so laufen wie geplant.

Häufiges Kranksein
Burnout kann, wie anderer Dauerstress auch, dein Immunsystem schwächen und dich anfälliger für Erkältungen, Grippe und Schlaflosigkeit machen. Burnout kann auch zu psychischen Problemen wie Depressionen und Angstzuständen führen


Die 12 Phasen des Burnout

Anders als eine Erkältung oder eine Grippe tritt Burnout nicht auf einmal auf.

Die Psychologen Herbert Freudenberger und Gail North haben die 12 Phasen dieses StressSyndroms beschrieben: 

1.      Übermässiger Antrieb/Ehrgeiz
Zu viel Ehrgeiz kann zu einem Burnout führen, wenn man eine neue Stelle antritt oder eine neue Aufgabe annimmt.

2.      Du drängst dich, härter zu arbeiten
Ehrgeiz treibt dich dazu an, noch härter zu arbeiten.

3.      Du vernachlässigst deine eigenen Bedürfnisse
Du fängst an, Selbstfürsorge wie Schlaf, Bewegung und gesunde Ernährung zu opfern.

4.      Verdrängung von Konflikten
Anstatt dir einzugestehen, dass du an deine Grenzen gehst, gibst du deinem Chef, den Anforderungen deines Jobs
der deinen Kollegen die Schuld für deine Probleme.

5.      Keine Zeit für nicht arbeitsbezogene Bedürfnisse
Deine Werte werden überarbeitet. Die Arbeit wird zum alleinigen Fokus und geht auf Kosten von Familie, Freunden und Hobbys, die dir jetzt unwichtig erscheinen.

6.      Verleugnung
Die Ungeduld mit deinem Umfeld nimmt zu. Anstatt die Verantwortung für dein Verhalten zu übernehmen, gibst du anderen die Schuld und hältst sie für inkompetent, faul und überheblich.

7.      Rückzug
Du beginnst, dich von Familie und Freunden zurückzuziehen. Du hast keine Orientierung und bist zynisch. Soziale Einladungen zu Partys, Kinobesuchen und Verabredungen zum Essen fühlen sich eher belastend als erfreulich an.

8.      Verhaltensänderungen
Wer auf dem Weg zum Burnout ist, wird vielleicht aggressiver und schnauzt seine Lieben grundlos an.

9.      Depersonalisierung
Du fühlst dich losgelöst von deinem Leben und deiner Fähigkeit, dein Leben zu kontrollieren.

10.   Innere Leere oder Ängstlichkeit
Du fühlst dich leer oder ängstlich. Um mit diesen Gefühlen umzugehen, kann es sein, dass du auf der Suche nach Nervenkitzel bist, z. B. durch Drogenkonsum, Glücksspiel oder übermässiges Essen.

11.   Depressionen
Das Leben verliert seinen Sinn und du beginnst, dich hoffnungslos zu fühlen.

12.   Geistiger oder körperlicher Zusammenbruch
Dies kann sich auf deine Fähigkeit auswirken, die Situation zu bewältigen. Psychologische oder medizinische Hilfe kann notwendig sein.


Wie du einem Burnout vorbeugen kannst

Stress mag unvermeidlich sein, aber Burnout lässt sich verhindern. Wenn du die folgenden Schritte befolgst, kannst du verhindern, dass der Stress dich übermannt:

Entspannung
Entspannungstechniken und Aktivierungsverfahren gehören zur Prophylaxe und auch Therapie des Burnout-Syndroms. Entspannungsverfahren sind beispielsweise Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Atemtechniken wie z.B. Buteyko, Autosuggestionen oder auch kurze Blitzmeditationen. Das erlernen und trainieren mindestens einer systemischen Entspannungstechnik reduziert das Burnout-Risiko signifikant und hilft eine mit eine hohe Resilienz aufzubauen.

Sport treiben
Bewegung ist nicht nur gut für unsere körperliche Gesundheit, sondern kann uns auch einen emotionalen Schub geben.

Dir fehlt die Zeit? Du musst nicht stundenlang ins Fitnessstudio gehen, um von diesen Vorteilen zu profitieren. Mini-Workouts und kurze Spaziergänge sind bequeme Wege, um Bewegung zur täglichen Gewohnheit zu machen.

Ernähre dich ausgewogen
Eine gesunde Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist, kann ein natürliches Antidepressivum sein. Der Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, wie Leinsamenöl, Walnüsse und Fisch, kann deine Stimmung aufhellen.

Positive Schlafgewohnheiten
Unser Körper braucht Zeit, um sich auszuruhen und sich zu regenerieren, deshalb sind gesunde Schlafgewohnheiten für unser Wohlbefinden unerlässlich.

Studien haben gezeigt dass der Verzicht auf Koffein und ein entspannendes Ritual vor dem Schlafengehen und die Verbannung von Smartphones aus dem Schlafzimmer zu einer guten Schlafhygiene beitragen.

Sich Hilfe holen
In stressigen Zeiten ist es wichtig, sich Hilfe zu holen. Wenn es dir schwerfällt, um Hilfe zu bitten, kannst du mit engen Freunden und Familienmitgliedern einen "Check-in" für die Selbstfürsorge vereinbaren, damit ihr euch in schwierigen Zeiten gegenseitig unterstützen könnt.


Wie du Freunden oder Familienmitgliedern helfen kannst

Wie kannst du jemandem helfen, der von Burnout betroffen ist? Auch wenn du jemandem den Stress nicht abnehmen kannst, kann es helfen, ihm oder ihr Unterstützung anzubieten, um die emotionale Last zu erleichtern. 

Hör zu
Bevor du dich in den "Reparaturmodus" stürzt, biete deinem Freund oder Familienmitglied an, sich seine Probleme anzuhören.

Jemanden zum Reden zu haben, kann einen grossen Unterschied machen. Oft brauchen Menschen jemanden, der ihren Stress und ihr Leid miterlebt, und Zuhören kann viel bewirken.

Bestätige Gefühle und Sorgen
Wenn Freunde und Familienmitglieder unter den Auswirkungen eines Burnouts leiden, können Aussagen wie "Das hört sich doch gar nicht so schlimm an" oder "Ich bin sicher, dass es besser wird" - die zwar beruhigend wirken sollen - eine Abwertung darstellen, wenn sich jemand wirklich schlecht und hoffnungslos fühlt.

Biete stattdessen Bestätigung, indem du sagst: "Du hast so hart gearbeitet, ich kann verstehen, dass du dich erschöpft fühlst."

Biete konkrete Hilfe an
Menschen, die ausgebrannt sind, sind oft zu müde, um darüber nachzudenken, wie andere ihnen helfen können. Anstatt zu fragen: "Wie kann ich helfen?", biete an, eine Mahlzeit vorbeizubringen, die Wäsche zu waschen oder die Reinigung abzuholen.

Schenke Aufmerksamkeit
Blumen, eine aufmerksame SMS oder eine schriftliche Karte können Freunde und Familienmitglieder daran erinnern, dass sie nicht allein sind.

Da sie oft lange arbeiten, können sich Menschen mit Burnout einsam und unterschätzt fühlen. Aber kleine Gesten der Freundlichkeit können sehr aufbauend sein.

Ressourcen recherchieren
Wenn Freunde oder Familienmitglieder zusätzliche Unterstützung brauchen, z. B. eine Kinderbetreuung, eine Putzfrau oder einen Psychotherapeuten, kannst du ihnen anbieten, nach bestimmten Ressourcen zu suchen, um den Stress zu lindern.


Fazit

Ständigem Stress ausgesetzt zu sein, kann zu Burnout führen. Erschöpfungsgefühle, Angstzustände und die Isolation von Freunden und Familienmitgliedern können einige der Anzeichen sein. Eine ausgewogene Ernährung, regelmässiger Sport und ausreichend Schlaf können diesen Stresszustand jedoch verhindern.

Machst du dir Sorgen um Freunde und Familienmitglieder, die ausgebrannt sein könnten? Wenn du ihnen zuhörst, ihre Gefühle anerkennst und ihnen konkrete Unterstützung anbietest, kann das helfen, die Belastung zu verringern.

Burnout kann vermieden werden, indem du Selbstfürsorge zu einem Teil deiner täglichen Routine machst. Auch wenn du lange arbeitest, für Prüfungen lernst oder dich um kleine Kinder kümmerst, solltest du dir jeden Tag ein bisschen Freude gönnen.

Geh spazieren, sprich mit einem Freund oder einer Freundin oder schau dir eine unterhaltsame Sendung im Fernsehen an. Kleine Gesten der Selbstfürsorge wie diese können verhindern, dass der Stress zu etwas Ernsterem wie einem Burnout wird.

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