Auswirkungen meditativer Praxis

Wusstest du, dass einfaches Sitzen und achtsames Atmen das Gehirn deutlich verändern kann?

Forschungen aus dem Bereich der Psychologie haben bestätigt, was jeder Meditierende weiss: Meditation ist gut für Körper und Seele. Die Wissenschaft kann diese Behauptungen nun untermauern, indem sie zeigt, wie sich Meditation physisch auf das ausserordentlich komplexe Organ zwischen unseren Ohren auswirkt.

Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen, dass Meditation die Teile des Gehirns fördert, die zum Wohlbefinden beitragen. Ausserdem scheint es, dass eine regelmässige Praxis den stress- und angstbedingten Teilen des Gehirns die Nahrung entzieht.

Auswirkungen der Meditation auf das Gehirn

In einem Interview in der Washington Post gibt die Harvard-Neurowissenschaftlerin Sara Lazar eine Einführung, wie Meditation das Gehirn beeinflusst. Sie zeigt auf, wie vier Regionen des Gehirns von Meditierenden grösser werden, während einer der Bereiche, der mit unerwünschtem Verhalten in Verbindung gebracht wird, sogar schrumpft.

Linker Hippocampus

Dies ist der Bereich im Gehirn, der uns beim Lernen hilft. Die Werkzeuge, die wir für die kognitiven Fähigkeiten und das Gedächtnis verwenden, befinden sich hier, ebenso wie emotionale Regulatoren, die mit Selbstwahrnehmung und Empathie verbunden sind. Die Forschung bestätigt, dass die kortikale Dicke des Hippocampus durch Meditation an Volumen zunimmt, die Dichte der grauen Substanz steigt und all diese wichtigen Funktionen gefördert werden.

Hinteres Cingulum

Das posteriore Cingulum steht im Zusammenhang mit wandernden Gedanken und Selbstbezug - also dem Grad der Subjektivität und des Selbstbezugs bei der Verarbeitung von Informationen. Es scheint so zu sein, dass je grösser und stärker das posteriore Cingulum ist, desto weniger wandern die Gedanken und desto realistischer kann das Selbstgefühl sein.

Zwei der positiven Effekte, die Meditation auf den Geist hat, sind die Fähigkeit, auf den gegenwärtigen Moment fokussiert zu bleiben, ohne zu urteilen, zu bedauern oder vorwegzunehmen; und die Fähigkeit, Empfindungen und Emotionen zu beobachten, die im Gedankenstrom auftauchen, ohne sich notwendigerweise mit ihnen zu identifizieren. Meditation scheint die Dichte des hinteren Cingulums zu erhöhen.

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Pons

Dies ist ein sehr geschäftiger und wichtiger Teil des Gehirns, in dem viele der Neurotransmitter produziert werden, die helfen, die Gehirnaktivität zu regulieren. Er befindet sich in der Mitte des Hirnstamms und sein Name, Pons, kommt vom lateinischen Wort für "Brücke". Der Pons ist an einer grossen Anzahl von essenziellen Funktionen beteiligt, einschließlich Schlaf, Mimik, Verarbeitung von Sinneseindrücken und grundlegenden körperlichen Funktionen. Meditation stärkt den Pons.

Die temporoparietalen Verbindung

Empathie und Mitgefühl sind mit der temporoparietalen Verbindung des Gehirns, verbunden, ebenso wie unser Sinn für Perspektive. Man könnte sagen, dass das hintere Cingulum sich auf "mich" konzentriert, während die temporoparietalen Verbindung alles andere in den Blick nimmt. Die temporoparietalen Verbindung wird aktiver, wenn wir uns zum Beispiel in die Lage eines anderen hineinversetzen. Eine starke temporoparietalen Verbindung - in Kombination mit anderen Vorteilen der Meditation wie geringerem Stress und Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment - kann uns helfen, unserer zwischenmenschlichen Interaktionen zu verbessern.

Amygdala

Es gibt einen weiteren Bereich des Gehirns, der durch Meditation verändert wird: die Amygdala. Aber sie wird nicht grösser; sie schrumpft. Die Amygdala - diese lästige Ecke des Gehirns, die Gefühle von Angst, Furcht und allgemeinem Stress erzeugt - ist in den Gehirnen von erfahrenen Meditierenden physisch kleiner. Je kleiner sie ist, desto weniger ist sie in der Lage, unsere emotionalen Reaktionen zu diktieren, insbesondere die des "Kampf-oder-Flucht"-Modus. Kein Wunder, dass wir uns so gut fühlen, wenn wir eine tägliche Meditationspraxis in unser Leben integrieren.

Training

Auch bei der Meditation gilt – Übung macht den Meister. Je häufiger du meditierst, umso leichter fällt es dir und umso tiefer kommst du in die Entspannung. Ideal wäre es täglich zu üben, aber auch zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche sind schon ein Erfolg.

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